Boris von Brauchitsch

Im tiefen Tal der Todeskralle

Ein Stück documenta in drei Akten

Die Vorbereitungen für die documenta 2027 sind angelaufen. Kuratiert wird die Kasseler Weltmarke für zeitgenössische Kunst diesmal von einem Zwillingspaar, Natalia und Ben Grimmberger. Sie teilen die Überzeugung, dass Kunst ganz gut ohne Künstler auskommt und gesellschaftspolitisch grundsätzlich nichts bewegen kann. Doch dann bringt ein archäologischer Fund aus Aloppachstan, ersteigert bei Sotheby’s, die Welt ins Wanken. Kassel wird zum Schauplatz internationaler diplomatischer Verstimmungen und die documenta muss Abschied nehmen von der documenta-Stadt. Erfüllt sich so doch noch der Wunsch ihres Erfinders Arnold Bode, der die documenta schon vor vierzig Jahren am liebsten nach Boston oder Tokyo transportieren wollte?

»Es ist das erste Theaterstück des Autors und es erstarrt nicht eben in Respekt vor dem Mega-Event der Kunstszene. Über weite Strecken eher Kabarett als Theater, will das Stück die Geschichte der Documenta erzählen, sich lustvoll lustig machen über die Worthülsen und Aufgeblasenheiten des Kunstbetriebs, die Schau als Marketing- und Medienereignis entlarven. Und fast nebenbei bietet es auch noch eine hemmungslos abstruse Handlung, die im Abschied der Documenta aus Kassel kulminiert. Also dann, adieu.« --- Joachim F. Tornau, in: Frankfurter Rundschau, 24./25. Mai 2014

»'Im tiefen Tal der Todeskralle' klingt stark nach Rene Pollesch, ist aber ganz von Brauchitsch – und in der Inszenierung von Patrick Schlösser, der sich damit als Schauspiel-Chef in Kassel verabschiedet, am Ort des Geschehens ein kleiner Knüller. Auch wenn die Konstruktion leicht hybrid geraten ist. (...) Bilanz: ein freches Stück Kunst, ein starkes Stück Kassel.« --- Michael Laages, in: Die deutsche Bühne, Mai 2014

»Boris von Brauchitsch hat mit „Im tiefen Tal der Todeskralle“ eine wilde, trashige, absurd-lustige Komödie mit schrägem Personal geschrieben, in der die Kunst sich nicht allzu ernst nimmt.« --- Joachim Unger, in: Wildwechsel, 14. Mai 2014

Materialien zum Stück, sowie zwei Kurzgeschichten:

Im tiefen Tal der Todeskralle, Siebenhaar Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-943132-36-6

Uraufführung am 22. Mai 2014 am Staatstheater Kassel (letzte Vorstellungen Juni 2017) mit Caroline Dietrich, Alexander Weise, Eva-Maria Keller, Uwe Steinbruch und Franz Joseph Strohmeier

Inszenierung: Patrick Schlösser

Bühne und Kostüme: Miron Schmückle - Dramaturgie: Stephanie Winter - Musik: Thorsten Drücker

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